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Knausgards STERBEN in szenischer Lesung
https://soundcloud.com/user46469361/torsten-kindermann-something-i-can-never-have
Bremen

Knausgards STERBEN in szenischer Lesung

Ein wenig ins Blaue schreibe ich über die schonungslose Offenheit von Karl Ove Knausgard in seinem Roman Sterben. Nicht ganz, denn ich habe die szenische Lesung im Theater Bremen erlebt. Das neue Stück wird Teil einer Reihe, in der Knausgards Werke inszeniert werden. Ob das immer als szenische Lesung oder in anderer Form passiert, kann ich nicht sagen. Ein intensives Erlebnis ist es allemal.

Lesen, Szene, Musik?

Das Stück bearbeitet den Roman in 2,5 Stunden. Ein schwerer trauriger Stoff. Im ersten Teil tauchen wir zunächst sehr minimalistisch in die Gedankenwelt von Karl Ove Knausgard ein. Denn dieses Werk ist schonungslos autobiografisch. Das Leben in zweiter Ehe, die Kindheit unter einem terrorisierenden Vater. es ist dunkel und der Raum zwingt uns Zuschauer, dem Text zu folgen. Es wird vorgelesen. Anfangs noch gab es den ein oder anderen Lacher im Publikum, den ich selbst überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Dann aber folgte die bedrückende Aufmerksamkeit. Ein norwegisches Volkslied (es hört sich jedenfalls traditionell an) holt uns in eine harmonische Zeit zurück, der Auftritt einer zweiten Person geschieht noch vor der Pause.
Nach dem Intro des ersten Teils über die männliche Qual des Elternseins und die Ausflüge in die Kindheit, werden wir im zweiten Teil noch tiefer in die quälende Famliengeschichte von Karl Ove und seinem Bruder gezogen.
Der Vater ist der dunkle Fleck. „Worauf sparte man eigentlich, wenn man seine Kräfte sparte?“ habe ich aufgeschnappt. Der Abstieg in den isolierten Alkoholismus zeigt sich durch sehr klug inszenierte Zeichnungen und Projektionen, die das Publikum eindringlich konfrontieren. Der Flaschenwald lässt den chaotischen Zustand erahnen.
Die Musik ist ein Muss, in diesem zweiten, sich zuspitzenden Teil. Ohne diese Musik wäre der unendlich traurige Inhalt nicht zu verkraften. Gleichzeitig unterstreicht sie die Familiengeschichte.
Sterben Bühnenbild Theater Bremen

Bildwelt, Trauer, Zukunft

Sterben ist der erste Teil der Knausgard-Reihe und ich habe es so verstanden, dass das Theater weitere Teile veröffentlichen wird. Alle im Publikum werden sich nach dem Abend die Frage nach dem eigenen Leben stellen. Es ist keine männliche Frage, sondern übergreifend.
Die Premiere für den Knausgards zweiten Band „Lieben“ ist für den 16. März 2017 geplant.
Knausgard Sterben Theater Bremen Projektion mit Text

Besetzung

mit: Robin Sondermann
Torsten Kindermann, Nils Bischoff, Nicolas Hüchting
Regie Frank Abt
Fassung Viktorie Knotková, Robin Sondermann, Frank Abt
Bühne und Kostüme Susanne Schuboth
Zeichnungen Jan Hamstra, Kalle Wolters, Megan De Vos
Musik Torsten Kindermann
Licht Joachim Grindel
Dramaturgie Viktorie Knotková

Termine

Sonntag, 23. Oktober 2016, 18:30 Uhr
Samstag, 12. November 2016, 18:00 Uhr
Mittwoch, 15. März 2017, 20:00 Uhr
Bühne STERBEN Knausgard Theater Bremen

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1 Kommentar

  • Antworten Bremer Ausgehtipps für das vierte Oktoberwochenende - Blumenbrigade 20. Oktober 2016 at 12:53

    […] Nachmittags kann man mit dem AAA Oslebshausen kennenlernen. Es findet ein urbaner Stadtspaziergang statt. Sonntag, den 23. Oktober 2016 um 14:00 Uhr Treffpunkt: Bahnhof Oslebshausen Abends gibt es eine wunderbare Musikoption. Sophie Bernadou & Bertrand Fraysse im Kulturbunker. Sonntagabend 20Uhr. Alternativ wird eine szenische Lesung zu STERBEN von Karl Ove Knaugsgard im Theater Bremen gezeigt. Ich war schon da. […]

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